„Jeder Mensch ist einmalig
und hat eine soziale
Verantwortung."
Unser Menschenbild in der Kindergartenarbeit
Wir glauben, dass es eine „letzte Instanz“ über uns und unserem Leben gibt. Wir sind ihr verantwortlich, sie aber übernimmt auch für uns Verantwortung. So müssen wir Menschen einerseits nicht überzogenen Vorstellungen entsprechen, andererseits tragen wir immer selbst Verantwortung. Dabei treibt uns eine Sehnsucht nach gelingendem Leben an: wir bejahen das Leben, suchen ein Sinn erfülltes Leben; gestalten, machen, wirken in und an dieser Welt. Wir wollen angenommen sein, einen Namen haben und Entscheidungen fällen können. Wünsche und Träume spielen eine unabdingbare Rolle.
Vom ersten Tag an sind wir eine eigene Person mit eigener Würde, eigenem Wert und eigenem Willen. Wir sind als Individuum auch zugleich ein soziales Wesen, das mit anderen gemeinsam für den gerechten Umgang der Menschen mit Tieren und der Natur Verantwortung trägt. Als Teil eines Ganzen, Geschöpf in der Schöpfung, müssen wir darum lernen, alle Sinne zu entfalten und die Welt zu genießen, Lust und Lebensfreude zu haben, zu feiern. Es ist immer wieder ein Wunder, dass wir uns verständigen können, miteinander kommunizieren und aufeinander zugehen. Dies gelingt nur mit Freundlichkeit, Stil und Kultur. Dabei gehören zum Wechselspiel menschlichen Lebens:
Ø (Eigen-)Verantwortung wahrnehmen und an andere abgeben
Ø scheitern und Erfolg haben
Ø schuldig werden und sich zu versöhnen
Getragen von diesem christlichen Menschenbild sehen wir auch das Kind in seiner ganzen Persönlichkeit:
Sein Verlangen nach Zuwendung und Verständnis ebenso wie das Bedürfnis, seine Begabungen und Befähigungen Gestalt werden zu lassen und ausprobieren zu dürfen. Ein Gemisch von Freiräumen, Anleitungen und Grenzen fördert und fordert diese Bestrebungen. Das Kind lernt, seine Bedürfnisse zu äußern.
In Kindern lebt ein Forscherdrang, die Welt zu erkunden und Neues zu entdecken, was besonders gut in einer Atmosphäre der Geborgenheit und Sicherheit, des tiefen Vertrauens möglich wird. Dabei suchen sie auch nach Antworten auf wichtige Lebensfragen, sie suchen nach Orientierung und Sinnhaftigkeit. Eine besondere Rolle spielen hierbei nach der Familie die Gleichaltrigen und die Erzieherinnen als Begleiter der Entwicklung. Sie wecken Vertrauen, Respekt, Achtung. Der Erwachsene kann zum Modell und Vorbild werden, zu dem sich das Kind zu kommen traut und ihm vertraut.
Typische Erfahrungsfelder der Kindergartenkinder sind für uns - ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
eigene Persönlichkeit | |
Sozialverhalten | |
Eigen- und Fremdwahrnehmung | |
Denkfähigkeit | |
Sprache | |
Religiosität | |
Kreativität | |
Natur | |
Bewegung | |
Feinmotorik | |
Musik, Kunst, Kultur |